Konflikt umgehend entschärfen
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel spitzt sich zu. Er muss umgehend entschärft werden, bevor er zum Krieg führt. Denn ein neuer koreanischer Krieg könnte auch ein Atomkrieg werden. Daher müssen alle Seiten

1. die Kriegsrhetorik und Beschuldigungen sofort beenden,
2. militärische Übungen und Tests einstellen und
3. so rasch wie möglich an den Verhandlungstisch zurückkehren und einen Friedensvertrag ausarbeiten.

Atomkrieg verhindern
Jegliche militärische Aktion – sei es auch nur ein Schusswechsel – könnte zu einem Krieg führen. Nordkorea hat schon Raketen in Stellung gebracht, US-Atomwaffen befinden sich in Reichweite. Beide Seiten haben bereits atomare Drohungen ausgesprochen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ein Krieg zum Atomkrieg führen kann.

Der Einsatz von Atomwaffen hätte katastrophale Folgen
Der Einsatz einer einzigen Atomwaffe hätte katastrophale humanitäre Folgen für Mensch und Umwelt. Beim Abwurf einer 10 Kilotonnen-Atombombe auf Seoul (Nordkorea hat am 12. Februar 2013 eine Atombombe etwa dieser Größenordnung gestestet) wären mehr als 1 Million Menschen von Verletzungen, Verbrennungen und/oder Verstrahlung betroffen. Seoul ist mit über 17.000 Menschen pro km² eine der am dichtesten bevölkerten Städte dieser Welt. In Pjöngjang würden beim Einsatz einer Atombombe der gleichen Größe aufgrund der geringeren Bevölkerungsdichte etwa 11.000 Menschen binnen vier Monaten sterben.

Keine Hilfe für die Überlebenden
In Seoul wurden allein in den ersten vier Monaten bis zu 140.000 Menschen sterben. Hinzu kämen mehr als 1 Millionen Menschen, die aufgrund der Druckwelle und der großen Hitze schwere Verletzungen oder Verbrennungen erleiden oder Opfer der radioaktiven Strahlung werden würden. Für die Überlebenden gäbe es kaum Hilfe, weil medizinische Infrastruktur sowie Transport- und Kommunikationswege zerstört und Gesundheitspersonal selbst betroffen wäre. Viele der überlebenden Strahlenkranken würden in den folgenden Tagen und Monaten sterben. Die Langzeitfolgen durch radioaktiven Niederschlag zeigten sich über die nachfolgenden Jahre: verschiedene Kreberkrankungen, Geburtsfehler und andere Krankheiten.

• Mehr Infos zur Auswirkungen eines Atombombenabwurfes auf Seoul bzw. Pjöngjang.

Die Krise ist bezeichnend
Die Gefahr eines Atomkrieges ist Teil der Politik der nuklearen Abschreckung. Für glaubwürdige Abschreckung muss man die Bereitschaft unter Beweis stellen, Atomwaffen einzusetzen, durch Übungen, Raketentests usw., die militärische Stärke vorführen. Dieses Säbelrasseln versetzt die Gegenseite in Alarmbereitschaft und schürt Ängste, die zur weiteren Aufrüstung und Provokation führen. Nur eine Beendigung dieser unsäglich gefährlichen Politik kann unsere Sicherheit langfristig gewährleisten. Atomwaffen gefährden unsere Sicherheit, anstatt uns zu schützen.

Atomwaffen ächten!
Die katastrophalen Folgen von Atomwaffen machen sie inakzeptabel. Anderen Massenvernichtungswaffen und weitere besonders grausame Waffen wie Landminen und Streubomben haben Staaten bereits verboten. Jetzt ist die Zeit für einen Vertrag, der Atomwaffen ächtet.