Das Problem
Ein Überblick
Neun Länder besitzen zusammen rund 17.000 Atomwaffen. Etwa 2.000 werden von den USA und Russland in höchster Alarmbereitschaft gehalten, d.h. dass sie innerhalb von Minuten einsatzbereit sind. Die meisten dieser Waffen haben ein viel größeres Zerstörungspotential als die Bomben, die 1945 auf Japan abgeworfen wurden.
Ein einziger Atomsprengkopf kann, wenn er über einer großen Stadt detoniert, Millionen Menschen töten. Da die Abrüstungspläne der Atommächte bislang gescheitert sind, steigt das Risiko, dass auch andere Länder oder Terroristen in den Besitz dieser Waffen kommen. Je mehr Finger über einem roten Knopf schweben, desto gefährlicher wird die Welt. Dass Atomwaffen weder weiterverbreitet noch eingesetzt werden, kann man nur garantieren, wenn man sie vernichtet.
Die Vision einer atomwaffenfreien Welt haben sich in jüngster Zeit auch die Regierungschefs einiger Atomwaffenstaaten zu Eigen gemacht. Dennoch geben sie weiter Milliarden Dollar für die Modernisierung ihrer Atomwaffen aus: Geld, das man in die Grundversorgung investieren könnte, z.B. in das Gesundheitswesen oder in Bildung. Für die Beseitigung ihrer Arsenale fehlt jedoch nach wie vor ein konkreter Plan.
Der "Rattenschwanz"
In Europa sind im Rahmen der "nuklearen Teilhabe" der NATO in Belgien, Deutschland, Italien, in den Niederlanden und der Türkei US-Atomwaffen stationiert. Weitere 23 Länder verlassen sich für ihre Sicherheit auf die Atomwaffen der USA.
Mehr als 40 Staaten haben Atomreaktoren, in denen Material für Atomwaffen aufbereitet werden könnte. Das nukleartechnologische Wissen verbreitet sich. Das erhöht die Gefahr, dass weitere Länder die Bombe entwickeln.
Gleichzeitig leiden Menschen weltweit unter den Auswirkungen von Atomwaffentests und Uranabbau, die ihre Gesundheit gefährden und die Umwelt belasten.
In Deutschland liegen Atomwaffen
Die USA haben immer noch ca. 20 taktische Atomwaffen im Stationierungsort Büchel bei Cochem in Rheinland-Pfalz, die der NATO zur Verfügung stehen. Diese Atomwaffen sind frei fliegende Atombomben vom Typ B61. Im so genannten Verteidigungsfall sollen diese Atomwaffen an Deutschland als Bündnispartner weiter gegeben und mit deutschen Flugzeugen, geflogen von deutschen Piloten, eingesetzt werden. Ein unhaltbarer Zusatand, der seit vielen Jahren kritisiert wird.