Alle wichtigen Zufahrtstore des Atomwaffenstützpunkts Büchel wurden heute früh ab 6 Uhr blockiert. In der Sitzblockade am Haupttor befanden sich zwei US-Nonnen, die bei den Vereinigten Nationen in New York an den internationalen Verbotsvertragsverhandlungen teilgenommen haben. Gegenüber der Polizei forderten sie als Gegenleistung für ihre freiwillige Auflösung der Blockade den Verbotsvertrag an den zuständigen Stützpunkt-Kommandanten übergeben zu können.
Daraufhin kam Oberstleutnant Gregor Schlemmer vom Taktischen Luftwaffengeschwader 33, der die Bücheler Fliegerhorstgruppe kommandiert, zu den Blockierenden und übernahm den Vertrag. Er versprach, ihn den US-amerikanischen Verantwortlichen in Büchel zu übergeben. Die Nonne Carol Gilbert, eine Dominikanerschwester des Grand-Rapids-Orden in Michigan, sagte zum Kommandanten, er möge an die millitärischen US-Verantwortlichen weitergeben, dass die USA die in Büchel gelagerten Atomwaffen zurücknehmen und vernichten müssen". Schwester Ardeth Platte, ebenfalls Nonne, ist seit 63 Jahren eine Dominikaner-Schwester des Grand-Rapids-Orden. Beide haben jeweils in den USA 7 1/2 Jahre für gewaltfreie Flugschar-Aktionen gegen Atomwaffen im Gefängnis gesessen. Die US-Delegation verließ hiernach - wie versprochen - die Blockade. Die weiteren Blockade-TeilnehmerInnen aus Holland und Deutschland ließen sich hingegen wegtragen.
Bereits am Vortag drangen über 30 Menschen aus den USA. Holland, Belgien, Frankreich und Deutschland nach einer katholischen Andacht in die Militärbasis ein und verteilten Brot an die Soldaten und die Polizei. Dabei wurde Brot auch auf drei Kampfflugzeuge in der Basis gelegt.
Diese Aktion fand im Rahmen der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt!“ während der aktuellen 20-wöchigen Aktionspräsenz statt, für die am Samstag Konstantin Wecker am Stützpunkt ein Konzert gab.
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